Aus dem Dunkel der Decke und der Tiefe des Abgrunds erhebt es sich.
Mit einem Stalagmiten und einem Stalaktiten, grösser als es Dein Verstand zu
erfassen vermag, bildet das Schloss eine Säule inmitten der Kaverne.
Dort wo sie sich fast berühren, werden sie vereint durch einen Turm, mächtig und bedrohlich.
Dieser Turm ist die Festung Neerlyl (die Hauptklinge). Das Bollwerk gegen Feinde Aleanvirrs und gleichzeitig die Grenze zwischen der Ober- und der Unterstadt.
Eine lange Brücke, so breit dass wohl drei Fuhrwerke nebeneinander darauf
Platz hätten, verbindet die Festung mit dem Rand des Abgrunds.
Dort steht, flankiert
von Türmen, die Torburg Etheduis (die Mithril Peitsche).
Sie ist der einziger Zugang zum Reich Aleanvirrs.
Von dieser Torburg aus zieht sich ein doppelter Ring von Mauern um die Tiefe.
Der innere Ring ist eine Wehrmauer, 10 Schritt hoch und ebenso Breit, gekrönt
von Zinnen die wie Klauen emporragen. Unterbrochen wird die Mauer in
regelmässigen Abständen von Wachtürmen.
Die äussere Ringmauer ist ein Netz aus stählernen Spinnweben. Wer glaubt
diese Netze erklimmen zu können erlebt eine böse Überraschung, denn die "Fäden"
der Netze sind scharf genug um selbst metallene Rüstungen zu durchschneiden. Und
diese Netze geben keine Deckung vor den Bögen, Armbrüsten und Ballisten der
Wachen, denn Tor, Mauer und Festung werden in der Tat gut bewacht.
Denn die Einheiten der Garde bemannen sie und patrouillieren unermüdlich.
Unterstützt werden sie von Kriegssklaven, von den Fleischverformten mit ihren
schrecklichen Waffen aus Fleisch und Knochen geformt ausgestattet und den untoten
Kriegern der "ewigen Wacht", die in den Kammern der Türme unermüdlich darauf
warten Furcht und Tod in die feindlichen Reihen zu tragen.
Fällt der Blick nun auf den Stalagmit oberhalb der Festung wird einem der Atem
genommen.
Prächtige Villen und Paläste bedecken seine Oberfläche. Umso prächtiger je
höher das Auge blickt. Balkone, Erker und Fenster erstrahlen wie Sterne und
versprechen Wärme und Behaglichkeit. Hängende Türme und Minarette ragen wie Fangzähne in die Dunkelheit. Die Architektur des Bauwerkes ist so atemberaubend das kein zwergischer oder gar ein menschlicher Baumeister sie hätte erschaffen können. Einzig die Felsformer der Drow sind zu einer solchen Leistung in der Lage.
Von grossen Plattformen aus erheben sich die elegante Flugscheiben und auch
Jagd-Flugechsen, die sich wohlhabende Adlige zum Vergnügen halten. Tief im Inneren warten In ihren Hangars die Reiterinnen der Flugechsen-Gruppen darauf sich auf ihren Echsen in die Lüfte zu erheben. Sie allein beherrschen den Luftraum von
Ardultil .
Am prächtigsten von allem aber ist der Tempel der Grossen Göttin, welcher weit
sichtbar erstrahlt und die Aussenmauer Nerrlyls durch sein Glühen illuminiert.
Was das Auge aber nicht erblickt sind die Gänge, Kammern und Hallen die den
Stalaktit durchziehen und Heimstatt für all die Edlen Familien des Qu’ellar bieten.
Alles was das Herz begehrt findet sich in seinem Inneren. Kunst, Wissen und Kultur,
Entspannung, Vergnügen und Ablenkung. Parks und Bäder gibt es, denn das
Schloss wird durch Quellen oberhalb des Stalaktits mit frischem Wasser versorgt.
Nicht jedoch nur durch profane Rohleitungen allein, sondern auch durch
magische Portale! Ebenso elegant werden Abwässer und Abfälle entsorgt.
Der Stalagmit unterhalb der Festung hingegen ist die Heimat der niederen
Familien sowie der Diener und Sklaven.
Während der obere Teil noch halbwegs wohnlich wirkt fehlt ihm doch viel der
Pracht der Paläste der Oberstadt, und die Fenster wirken kalt. Noch weiter unten liegen die Terrassen der Felder und Weiden die von den
Sklaven bestellt und mit den Abwässern der Stadt gedüngt werden. Die Sklaven auf
den Feldern sind stets nervös, und ihre Blicke suchen die Dunkelheit ab, denn
vereinzelt wird die Majestät der gewaltigen Halle durchschnitten von einem Schrillen
Schrei ...
dann hat entweder eine Kreatur der Tiefe oder eine der Jagdechsen sich einen
Sklaven von den Feldern geholt, oder ein Diener, der seine Herrin erzürnte, wurde
von einem Balkon der Oberstadt geworfen.
Und nun, Mensch, weisst Du was Dich erwartet ...
Diene gut, und die Arbeit auf den Feldern bleibt Dir vielleicht erspart ...